Beoga bringt irische Tradition, aber mit überraschenden Schwenkern ins Americana-Territorium, in nordische oder alpenländische Klangregionen – weltoffen und weit gereist.
Das Line-up ist nicht gerade konventionell: Manchmal geben gleich zwei Akkordeons den Ton an, ausser es sei ein Saiteninstrument gefragt. Dann greift Sean Og Graham zu seiner Sammlung von Gitarren, Mandolinen, Bouzouki oder was gerade gewünscht wird. Diverse Tasteninstrumente sind da, eine Geige, und alles wird angetrieben durch Eamon Murrays Bodhrán. Das Album lässt sowohl träumen wie tanzen.
Zur Hälfte Instrumentals, meistens zum Tanz einladende Reels und Polkas, zur anderen Hälfte Songs. Hier überwiegen die Balladen. Viele Melodie-Ideen sind Erinnerungen an Reisen und Freunde, eingefangen auf den Tourneen welche die Band bereits um den ganzen Planeten geführt haben. Die Raffinesse sitzt in den Arrangement-Details. Unverhofft taucht ein New Orleans Piano auf, oder ein Clavinet tönt nach 80er Jahren. Die Rhythmen brechen, ja stolpern, und Melodien überschlagen sich. Das macht das Album zu einem Leckerbissen selbst für jene, die sonst mit der irischen Tradition nicht so viel anfangen können, von wegen zuviel Flöten- und Geigenmelodien und Hopsasa.
Kein Wunder feiern die Kritiker auf der irischen Insel diese Band nicht allein wegen ihres spielerischen Könnens sondern auch weil sie das Lachen in die traditionelle Musik zurückgebracht haben.
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