Der Mann ist ein Unikum: Jahrelang spielt er mit Saitenmeistern in der ganzen Welt, dann sperrt er sich ins Studio und spielt mit sich selbst.
Bob Brozman: Wer Saiteninstrumente gerne hat, trifft irgendwann auf ihn. Wer Leute mag, die sich immer wieder intensiv mit anderen Kulturen auseinandersetzen, müsste ihn schon lange kennen. Er spielte in den letzten Jahren mit der Hawaï-Legende Tau Moe, mit dem indischen Slide-Virtuosen Debashish Bhattacharya, mit dem Sanshin-Meister Takashi Hirayasu oder den Gitarrenbands von Papua Neu Guinea.
Brozman ist nicht nur ein Meister aller Saiteninstrumente, sondern auch ein Sammler. Nun spielt er auf seiner neusten Produktion auf einer Auswahl dieser Instrumente: Chaturangui, Dugi, Baglama, oder weniger exotisch: Ukulele, normale, Hawaï oder National Steel Gitarre. Jeder Song eine volle Orchestrierung – alles gespielt vom selben Mann. An und an mit vorsichtiger Perkussion unterstützt von Tonmeister Daniel Thomas. Es hätte eine autistische Scheibe werden können, und wurde das pure Gegenteil.
Wenn jemand Herz und Kopf voller Melodien aus aller Welt hat, alles spielen kann, was Saiten hat und den Nerv hat, diese Viel-Saitigkeit auch noch schizophren auszuleben kommt ein solches Album zustande – eine Verbeugung vor den musikalischen Farben dieser Welt.
- Lumière de la mer [audio:2009/01/lumiere.mp3]
- Calypso Calaloo [audio:2009/01/calyypso.mp3]
- Ska Waltz Train [audio:2009/01/ska-waltz.mp3]
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