Boban & Marko Marković Orchestra vs. Fanfare Ciocărlia – Zwei der heissesten Brassbands aus der Balkanregion treten miteinander, resp. gegeneinander an. Was am serbischen Gebläse-Festival Nr 1, in Guca, zum Wettbewerb-Konzept gehört, wird hier auf die Konzertbühne transferiert. Schnelligkeit ist ein wichtiges Qualitätskriterium.
Ob es die beiden berühmtesten Brass Bands sind, wie sie vom Label Asphalt-Tango gerne betitelt werden, lassen wir mal. Sicher ist: Beide Truppen haben beste Referenzen, scharfe Grooves zu pflegen und kein Bein im Publikum unbewegt zu lassen. Trotz der gemeinsamen Roma-Wurzeln pflegen die Truppen aus Serbien und Rumänien unterschiedliche Philosophien und Repertoires. Am besten herauszuhören in den Versionen des Duke Ellington Klassikers «Caravan». Während die Fanfare auf den swingenden Aspekt und die menschliche Stimme setzt, stellten Vater und Sohn Marković irrwitzig vertrackte Gebläse-Arrangement auf einen immer wieder durchbrochenen Diskobeat.
Das James Bond Thema wird hin und her geworfen, und aus dem eigenen Repertoire werden Knaller wie «Devla» geholt und gemeinsam interpretiert – und hier stösst diese Battle-Idee an Grenzen. Aus den Lautsprechern tönt einfach viel und lautes Blech. Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass die physische Erfahrung des Schalldrucks der beiden Truppen noch das Sahnehäubchen aufsetzt. Empfindliche Trommelfelle bitte schützen, und dann bei den Live-Konzerten leicht vornübergebeugt in den Wind stehen, der da von der Bühne her weht. Das dürfte das endgültige Battle-Feeling sein.
Und, wer gewinnt die Gebläse-Schlacht? Keine Ahnung, ist auch nicht wichtig, mir klingeln erst mal die Ohren.
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