Die beiden Mitglieder des Nortec Collectives legen ein popiges Album vor, mit den Zutaten ihrer Heimatmusik, dem Norteño, einigen echten Instrumenten und viel Studio-Produktionsarbeit.
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Radio Borderland, Punta Banda, Boulevard 2000
Das Nortec Collective, das sind vier mexikanische Musiker/Produzenten. Sie nennen ihre Musik Nortec, weil sie auf den Pfeilern Norteño und Techno aufbaut. Aber genau so durchlässig, wie die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist, so löcherig ist auch diese Definition. Während die Kollegen Hiperboreal und Clorofila mit ihren Sounds Richtung Jazz/Lounge resp. Dub und Soundexperimente tendieren, zieht es Bostich + Fussible zum Pop. Übrigens: Bostich hat sich seinen Künstlernamen vom gleichnamigen Yello-Song ausgeleihen. Das sagt auch einiges.
Instrumentaler Pop also, mit mal mehr und mal weniger mexikanischer Würze. Wobei sich die vor allem durch die Melodiebögen des Akkordeon und einzelnen Rhythmen definiert. Die früher etwas banal und knochentrocken wirkenden Sequenzerschlaufen haben bei dieser Produktion deutlich Fleisch angesetzt. Das liegt nicht nur daran, das die Liste der eingesetzten Maschinen zugenommen hat (eindrücklich im Booklet aufgeführt), sondern, dass wärmere Sounds und echte Instrumente eingesetzt wurden. Von den Grooves her schwadronieren die beiden von den stampfenden Discobeats der 70er Jahre über Soul- und Cumbia-Anliehen bis zum einfachen bum-bum-ts-ts-Computerbeats der frühen Electronica-Jahre.
Eine Produktion zwischen den Stilen und Kulturen, aber dem deutlichem Bestreben, den Pop-Ohren zu gefallen.
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