„Orkestar“ tönt nach hochgetaktetem Bläsersatz – auf die Band von Branko Galoić trifft dies nur knapp zur Hälfte zu. Der Rest ist Manouche, Europa, Jazz, Träumerei, Schmunzeln.
Galoić versteht sich als Europäer, auch wenn er aus Kroatien stammt. Oder wie er selber sagt: aus dem alten Jugoslawien. Der Krieg hat ihn vertrieben, und die anschliessende Odyssee führte ihn nach Amsterdam, Berlin, Paris. Musikalisch begann die Expatriierung aus der reinen Bläsertradition des Balkan schon früher, als er mit 17 eine Gitarre erhielt, und sich seither – wie er selber sagt: obsessiv – mit diesem Instrument beschäftigt.
Es swingt vieles mit in der Musik von Branko Galoić. Das Gebläse ist immer noch da, wird jedoch gebändigt eingesetzt und bestimmt nicht den Gesamtsound. Seine Manouche-Gitarre und die Weichheit des Chansons hat er sich wohl in Paris angeeignet. Die Band unterstützt ihn in allen stilistischen Spiralen, hält sich zurück, wenn der Frontmann auch mal einfach zur Gitarre und Geige seine Herzensgeschichte erzählt. Bevor dann alle wieder in Ska-Manier zur nächsten Turbo-Runde loslegen oder in einen schunkelnden Reggae fallen.
Galoić bringt Swing, Offenheit und eine poetische Stimmung in den Balkansound. Immer schmunzelnd, mit viel Charme.
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