Wenn zwei Seelen in derselben Musikerbrust leben, muss man eben zwei Bands machen. Denn «Brownout» sind auch «Grupo Fantasma», und sind es doch nicht.
Aufgewachsen sind die Bandmitglieder mehrheitlich in Laredo, Texas. Irgendwann hingen ihnen die Tejano-Songs und die Cumbias aber zum Hals raus. Die Musik von Sly Stone oder James Brown tönte so viel spannender. Als sie dann jedoch ihre Zelte in Austin aufschlugen, war es gerade die Latino-Wurzel, die ihre erste Band, die «Grupo Fantasma» nährte. Mittlerweile können sie eine Grammy-Nomination vorweisen, und von Funk-Master Prince ein dickes Lob als eine der heissesten Band, mit denen er je gespielt habe.
Aber eben, da war immer noch die Liebe für schwarzen Funk, für Bläser-Arrangements aus den 70ziger Jahren. Und statt die eine Band aufzulösen um sich der anderen zu widmen, wurde der weniger schmerzhafte Weg der bewussten Schizophrenie gewählt. Oder wie Gitarrist Adrian Quesada auf MySpace meint:
We’re definitely trying to keep the two separate. At the same time there’s no point in trying to hide the fact that it’s the same band.
Einige der mehrheitlich instrumentalen Nummern haben deshalb noch den Latinotouch, tragen auch spanische Titel. Dann wiederum tönt es tiefschwarz, manchmal äthiopisch. Und wenn, wie in «C 130», noch Streicher eingesetzt werden, kommt man sich wie im Soundtrack des Original-Shaft vor. 70ziger Jahre ist das andere Stichwort. Damit ist nicht irgendwie Nostalgie gemeint, sondern die direkten, attakierenden Grooves, etwas Psychedelik, und die Vermeidung von Computermäzchen.
Energie, Groove und haargenaues auf den Punkt spielen sind die Grundqualitäten. Handwerk und Herzblut ergänzen sich wunderbar – auch wenn das «alte» musikalische Tugenden sind…..
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Mehr über Brownout, resp. Grupo Fantasma…
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