Der Meister-Perkussionist und Multiinstrumentalist erinnert sich seiner Herkunft und baut gleichzeitig auf Electronica.
Burhan Öçal gilt als Ausnahme-Perkussionist. Gleichzeitig beherrscht er auch diverse Saiten- und Blasinstrumente. Ihn als Hans-Dampf-in-allen-Gassen zu bezeichnen wird ihm nicht gerecht. Ja, er hat mit so unterschiedlichen Musikern wie dem Jazzer George Gruntz, den Avantgarde-Streichern vom Kronos Quartett, dem Harfenvirtuosen Andreas Vollenweider oder dem Elektroniker Pete Namlock zusammengearbeitet. Er hat aber auch immer seine Nabelschnur zu seiner Heimat Thrakien bewart. Die türkische Provinz auf europäischem Boden und ihre starken Bindungen zur griechischen Kultur ist vielleicht mitverantwortlich, dass er ein musikalischer Grenzgänger geworden ist.
«Trakya Dance Party» ist ein Liedalbum, das auf schönste Art den Begriff Tradition erklärt: Bandsänger Yüksel Zar hat für die Aufnahmen auch seine 14jährige Nichte Burcu Bas ins Studio eingeladen – sie vermag mit den All Stars sehr gut mitzuhalten. An den Reglern sitzt der tunesisch-französische Electronica-Könner Smadj. Er setzt seine Sounds und Maschinen sehr sorgfältig und zurückhaltend ein und begeht selten den Fehler, durch Quantisierung den natürlichen Rhythmus einer Truppe lahm zu legen.
Burhan Öçal tanzt virtuos zwischen Lied und Grooves, zwischen der Türkei und Griechenland, zwischen Tradition und Electronica.
- Opaz [audio:2009/04/opaz.mp3]
- Sulo [audio:2009/04/sulo.mp3]
- Liumoncu [audio:2009/04/liumoncu.mp3]
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