Ouagadougou, Düsseldorf, New York – und das ohne kulturelle Bruchstellen. Was 1994 als Kulturaustausch-Workshop startete ist zur Band gewachsen. Dies ist der erste ausgewachsene Silberling.
Es gibt viele Fusions-Projekte, die Nord und Süd, afrikanische Tradition und westliche Electronica zusammenbringen wollen. Nicht immer zu meinem Hörgenuss. Doch dies ist ein Projekt das bei mir keinen schalen Nachgeschmack hinterlässt. Für Burkina Faso stehen Sängerin Maï Lingani – welche Stimme! – und Gitarrist Wende K. Biass. Aus Düsseldorf kommt Pyrolator alias Kurt Dahlke, der mit D.A.F. und Der Plan schon Popgeschichte mitschrieb. Der Mann der alle Fäden zusammenhält ist der New Yorker Perkussionist/Komponist Lukas Ligeti. (Die Bandgeschichte ist auf MySpace nachzulesen.)
Es ist fast etwas banal zu sagen, dass hier afrikanische Roots und westliche Produktionstechniken sich mal nicht in die Quere kommen. Doch genau so ist es. Die Grooves und Melodien sterben nicht in den Bytes, und die Songs sind keine marketing-technische Verbeugung vor westlichen Vorbildern. Und natürlich ist da Party drin, Tradition, R&B, Pop, Highlife, pfeilschnelle Breakbeats. Doch alles ist so geschichtet und verwachsen dass daraus wirklich ein Ganzes wird. Kein Stückwerk, sondern eine Legierung.
Das ist Dorfplatz-Musik des Global Village. Gespielt von Musikern die Globetrotter und Weltbürger sind, aber immer noch wissen wo sie herkommen.
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