Buzz’ Ayaz ist die neuste Formation des Zyprioten Antonis Antoniou. Mit ihr taucht er in psychedelisch rockende Klangkatakomben.
Er ist ein wirbliger Kreativkopf, dieser Antonis Antoniou. Nach der vielfach ausgezeichneten Trioformation Monsieur Doumani, dem mehr dem Rembetiko zugeneigten Quartett Trio Tekke und einem Soloalbum jetzt also eine psychedelische Rocktruppe: Buzz’ Ayaz. Doch eben eine Rocktruppe, die aus zypriotischen Wurzeln wächst und viele Klänge und Harmonien aus dem benachbarten Nahen Osten integriert. Die lachende Seelenverwandtschaft mit den türkischen Kollegen von BaBa ZuLa ist gut hörbar.
Für Antoniou ist die Grenze, welche Zypern seit 1974 in einen griechischen und einen türkischen Teil trennt, gleichzeitig ein politisches und kulturelles Hindernis, ein Ärgernis. Umso glücklicher ist er, dass er mit Ulas Öǧüç einen Drummer aus dem türkischen Teil der Insel gewinnen konnte. Der bringt die schweren Rhythmen mit, welche zwischen Trance Groove und Heavy Metal zuhause sind.
Ungewöhnliche Instrumentierung
Die Bassfrequenzen übernimmt über weite Strecken der britische Jazzer Will Scott mit seiner Bassklarinette. Die Orgel von Manos Stratis legt wabernde und wuchernde Klangwolken dazwischen. Antonis selber sägt mit seiner speziell angefertigten Tzouras Melodielinien und scharf akzentuierten Riffs in die dichten Klangwolken – denn alle Musiker setzen gerne Elektronik ein.
Wenn Antonis singt, und das tut er gerade mal auf der Hälfte der acht Songs, dann in seiner Stakkato-Technik, an der er in den letzten Jahren gefeilt hat. Sie wirkt oft wie eine rhythmische Deklamation, er knattert Wortsalven ins Mikrofon. Der Bandsound ist gleichermassen kompakt und wuchernd. Ich bin ziemlich sicher: in der Live-Umsetzung lädt die Band nicht zum Tanz, sondern zur Trance. Alles zusammengefasst:
Es ist, als melde sich ein leicht genervter Orpheus mit fordernden Worten aus den Eingängen in eine feuerflackernde Unterwelt. Umtanzt von Irrlichtern und Schattengestalten.
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