Dieses so simpel betitelte Album bringt es auf den Punkt: Carminho hat sich das Fado-Repertoire nicht nur angeeignet, sondern bereichert es mit immenser Ausdruckskraft.
Ihr Auftritt an der WOMEX war einer der eindrücklichsten Konzertmomente: Stehbass, spanische Gitarre, portugiesische Gitarre – und diese Stimme. Es ist kaum zu glauben, dass diese erst 25jährige Frau schon so viel Interpretationsvielfalt beherrscht. Carminho hat sich diese Tiefe zum Teil auf ungewöhnliche Art erarbeitet. So arbeitete sie in Kalkutta in einem Sterbehospiz, wo sie keine Kommunikationsmöglichkeit hatte ausser «meine Augen, mein Lächeln oder mein Singen – ohne irgendwelche Worte.»
Auf diesem ersten Album bereitet sie die gesamte Fado-Tradition aus. Sie beherrscht nicht nur die sehsüchtigen Töne, das Pathos, sondern auch die beschwingten, swingenden Lieder mit den schmunzelnden Texten. Das klassische Repertoire ist ihr quasi zugewachsen, denn sie ist die Tochter der Fado-Sängerin Teresa Siqueira. Ihre Mutter führte eines der führenden Fado-Häusern in Lissabon. So kennt Carminho nicht nur das Repertoire, sondern auch die Meister an den unterschiedlichen Instrumenten. Und sie hat ihre erste CD nur mit den Besten eingespielt.
Selbst die grössten Stars, z.B. Mariza, äussern sich nur lobend über Carminho, den aufsteigenden Stern am Fado-Himmel. Gibt es eine bessere Referenz?
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