Carminho eilt von einem Projekt zum anderen. Auf «Maria» steht neben ihrer Stimme die portugiesische Gitarre im Mittelpunkt.
Carminho zögert nicht wenn es darum geht, neue Projekte aufzugleisen und/oder auszuloten. Sie interpretierte in der letzten Produktion das Bossa Nova-Repertoire von Carlos Jobim, setzt auf «Canto» auf rhythmische Begleitung, dann wieder arrangiert sie ihr Fado-Repertoire auch mal üppig für Orchester. Auf dem aktuellen Album geht sie es intim an. Diesmal werden die Songs vor allem durch die portugiesische Gitarre getragen. Der Klang der zwölfsaitigen Gitarre ist sowas wie die Grund-Vibration des Fado.
Um die Klangvielfalt dieses Instruments in voller Bandbreite zu zeigen, hat die Diva gleich drei der führenden Meister des Instruments ins Studio geholt. Jeder hat seine eigenen Spieltechnik, und Carminho nutzt sie in allen Spielarten des Fado, von den tief sehnsüchtigen Balladen bis zum spöttischen Tänzchen. Gitarren, akustische und elektrische, und sogar eine Pedal Steel, oder ein Piano dienen als Klang-Kontrast. Etwas irritiert hat mich der zeitweise Einsatz von etwas undefinierten Sound-Teppichen im Mix. Es klingt, als würde man der Beschränkung auf wenige Instrumente nicht trauen, müsste den Gesamtklang etwas „auffüllen“.
In allen Songs steht die Stimme Carminhos im Zentrum – manchmal ein bisschen gar dramatisch, am überzeugendsten, wenn die Sängerin sich auf die Kraft der Melodie, den Klang einer unmodulierten Note verlässt.
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