Die Harfenistin Catrin Finch und der Kora-Spieler Seckou Keita haben ein zweites gemeinsames Album eingespielt, das von Fachpresse und Publikum gleichermassen geliebt wird.
Nach fünf Jahren haben die beiden Saitenvirtuosen ein neues Album eingespielt. Sie zeichnen auch gemeinsam für die Kompositionen – ausser bei zwei der acht Tracks. Die beiden Ausnahmen sind je eine Verbeugung vor den musikalischen Welten, aus denen die beiden Musiker stammen. Das eine Stück, «Yama Ba», schrieb Solo Cissokho, ein Cousin von Seckou aus der Griotfamilie mütterlicherseits. Das andere, «Bach to Baïsso», ist eine Verneigung vor Johann Sebastian Bach, dessen Werk die Karriere von Catrin begleitet.
«Soar» kann ganz unterschiedlich gehört werden. Ich muss gestehen, dass es mir beim ersten Mal als ein etwas gar glattes Machwerk entgegen kam. Wunderbares Handwerk, aber nicht wirklich berührend. Die Melodien mit Anlehnung an Folk-Tradition, an Klassik, vermischt mit einem Hauch Jazz und Bluenotes und manchmal der Haltung eines Film-Soundtracks, sind irgendwie zu schön poliert. Erst ein mehrmaliges Anhören liess einzelne Melodien hervortreten, Konturen gewinnen.
Es ist wie bei einem perfekten Gesicht: wunderschön anzuschauen, irgendwie nicht ganz von dieser Welt, und leicht wieder vergessen. Ich hoffe, das passiert mir nicht mit diesem Album, dazu ist es dann doch wieder zu virtuos.
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