Diese Produktion ist das Vermächtnis einer grossen Sängerin, die selbst im leisesten Flüstern noch voll präsent ist.
Viele Nichtmexikaner haben diese aussergewöhnliche Sängerin im Kino kennen gelernt: In den Filmsoundtracks von Werner Herzog, Pedro Almodóvar oder in Julie Taymors Film «Frida». In zweifacher Hinsicht ist sie in diesem Film präsent, als Sängerin und als Teil der persönlichen Lebensgeschichte der Malerin Frida Kahlo, denn sie waren einst ein Paar. Der Kauf des Digipacks lohnt sich, denn auf der DVD blickt die Sängerin in ausführlichen Interviewsequenzen auf ihr spannendes Leben zurück, erzählt über ihre Musik und wie sie die Welt sieht. Die Kamera begleitet sie auch in Studio zur Aufnahme dieses letzten Albums. Ein ausführliches, spanisches Interview gibt es auch bei «La Jornada».
Chavela Vargas Kunst der Interpretation ist eine physische. Oder wie Salma Hayek sie auf der Bühne der Carnegie Hall ankündigte: «Sie singt nicht, sie ist das Lied». In die oft tragischen und melancholischen Boleros und Rancheros legt sie all ihre Lebenserfahrung, all ihr Leiden am Leben, ihre Erfolge und Abstürze. Nach 50 Bühnen-Jahren, nach über 80 Schallplattenproduktionen verabschiedete sich die grosse Interpretin im Oktober 2006 In Mexico City von ihrem Live-Publikum. Dies ist die letzte Studio-Produktion – ein musikalischer Abschied mit Liedern, die sie ihr Leben lang begleitet haben.
Chavela Vargas lässt uns tief in die eigene, und die mexikanische Seele blicken. Zu Recht wird sie als Schamanin bezeichnet – ihre Geschichten zielen direkt ins Herz.
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