Chet Nuneta: Vier Stimmen, Perkussion, ganz selten ein Instrument, und ein Repertoire mit Liedern aus allen Kulturkreisen des Globus – ein polyphones Projekt aus Paris.
Vier Frauen, Valérie, Juliette, Lilia und Beatriz, und ein Perkussionist, Michael, fanden mehr oder weniger aus Zufall zusammen und loten mittlerweile schon mit der zweiten Produktion den Farbenreichtum des polyphonen Gesanges aus. Die Kerntruppe, ein Frauentrio, fand sich wegen eines Quartierfestes. Schon von Anfang an erstreckte sich das Repertoire von Russland über den Balkan bis in die okzitanischen Gefilde. Auf der aktuellen Produktion kommen die Einflüsse auch aus dem Süden, aus dem Magreb und noch weiter, von den Pygmäen oder den Beti. Einige Harmonien weisen gar bis tief in den asiatischen Raum.
Das Arrangement, die Aufteilung der vier Stimmen ist wirklich erstaunlich. Klangliche Verwandtschaften, z.B. zu Laïs, Värttinä oder Assurd klingen kurz an, verschwinden aber gleich wieder. Die Vier haben sich ein eigenes Vokal-Universum geschaffen. Auf der Suche nach neuen Harmonie-Klängen versteigen sie sich manchmal auch ein wenig, wirken dann etwas gekünstelt, etwas elitär oder fast streberhaft ehrgeizig. Insgesamt aber ist die Produktion sehr vielschichtig angelegt, ohne überladen zu wirken. Die spärlichen Instrumente und Klänge werden eher wie Rhythmusbestandteil eingesetzt. Die Melodien gehören den Stimmen.
Chet Nuneta – ein weiterer Beleg dafür, dass die menschliche Stimme noch immer eines der faszinierendsten Instrumente ist.
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