Wenn einem mexikanischen Westernregisseur die Musik fehlt, und er dazu noch in Texas wohnt, dann ruft er Chingon an.
Trockene Luft, Staub, Pistoleros auf schnellen Rössern reiten in die Stadt, um dort zum endgültigen Duell anzutreten. Und jetzt nicht «Version Ennio Morricone», sondern à la méxicaine: Akkustische Gitarren treffen auf verzerrte E-Gitarren. Und gewürzt wird das ganze mit viel Hau-drauf-Laune. Ranchero-Stimmung trifft Heavy-Metall und alles tönt so wie man sich Mexiko vorstellt: Liebenswürdig, etwas chaotisch und sehr scharf.
Wer Kill Bill Vol. 2 gesehen hat kennt die Abspannmusik: Die Malaguena für Stromgitarren. Wer zudem noch den Kultfilm „El Mariachi“ – das Original, nicht die Hollywood-Banderas-Kopie! – gesehen hat, kennt den Mann hinter dem Musikprojekt: Robert Rodriguez. Weil dem für seine Projekte die Musik fehlte, schrieb er sie gleich selber. Und in Austin fand er seine spanischen und mexikanischen Mitstreiter – die Stadt ist bekannt für ihre scharfe Gitarrenkultur.
Wäre Sergio Leone ein Mexikaner gewesen, er hätte sicher weniger mit Morricone, und mehr mit Chingon zusammengearbeitet.
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