Songs, die in der Erde Simbabwes und Südafrikas gewachsen sind, aber nach Amerika gebracht werden mussten, um gehört zu werden. Chiwoniso etabliert sich mit diesem Album als grandiose Interpretin ihrer Tradition, und als Komponistin, die sich sehr bewusst ist, wo ihre Wurzeln sind.
Amerika ist nicht neu für Chiwoniso Maraire: sie wuchs die ersten zehn Lebensjahre in Olympia, Washington, auf. Ihr Vater lehrte dort Musikethnologie und Perkussion. Nach der Rückkehr der Familie nach Simbabwe lebte sie mit je einem Bein in beiden Welten. So war sie Leadsängerin einer der ersten Hip Hop Truppen von Simbabwe, stand jedoch auch mit ihrer Familie auf der Bühne. Je länger sie Musik machte, umso mehr vertiefte sie sich in die Tradition ihres Landes, und in das „Daumenklavier“ Mbira. Das Leben in Simbabwe unter Diktator Mugabe wurde von Jahr zu Jahr unerträglicher, und schliesslich wanderte die Sängerin mit ihrer eigenen Familie wieder nach aus, diesmal nach San Diego.
Zwei Welten
Rebel Woman ist ein Album mit groovenden, vollinstrumentierten Tanznummern auf der einen, und lyrischen, spärlich instrumentierte Folksongs auf der andern Seite. Songs, die schon ihr Vater sang, erhielten moderne, neue Texte. Andere sind in Zusammenarbeit mit ihrem Landsmann und langjährigen musikalische Partner Keith Farquharson neu entstanden. Es sind globalisierte Songs mit Melodie- und Gitarren-Arrangements die südafrikanisch anmuten, mehrsprachigen Texten, und einer transparenten und nach internationalen Hörgewohnheiten ausgerichteten Produktion. Die Songs entwickeln mit jedem Anhören mehr Ohrwurm-Qualitäten.
Mit Rebel Woman wachsen wohl nicht nur für Chiwoniso die beiden Welten Afrika und Amerika zusammen. Die Sängerin würde den Erfolg dieser CD gerne wieder in ihre Heimat Simbabwe zurückbringen.
Rating:
Schreibe einen Kommentar