Nominiert waren sie, aber für einen Grammy hat es dieses Jahr noch nicht gereicht. Doch die drei Kolumbianer und ihre Mitstreiter haben in den letzten Monaten mit Auftritten u.a. an der WOMEX so erfolgreich für sich geworben, dass sie im Frühjahr/Sommer 2010 für die grossen Festivals in Europa gebucht sind.
«Oro» ist in erster Linie ein HipHop-, kein Cumbia- oder Guajira-Album. Sicher stammen viele Beats und Grooves aus dem Fundus Kolumbiens, sind irgendwo zwischen Pazifik und dem Golf von Mexiko zuhause. Aber Frontfrau Goyo und die Rapper/Electronicas Tostao und Slow wollen explizit nicht Musik aus Kolumbien für die Welt machen, sondern einfach globale Musik.
Nun haben es HipHop-Produktionen an sich, das sie im Gesamt-Höreindruck zäh werden können. Diesen Eindruck habe ich streckenweise auch bei diesem Album. Mit der Live-Performance in Stockholm in der Erinnerung, vorgetragen mit einer grossen und enthusiastischen Band, tönt die Studioproduktion zu statisch, streckenweise einige Layers zu fett gestapelt. Mein Vorschlag: Wenn möglich die Truppe live sehen, lohnt sich.
ChocQuibTown ist eine junge Truppe, die mit «Oro» mal die internationalen Türen aufgemacht hat. Die Truppe hat aber grösseres Potential, als hier auf dem Album eingefangen wurde.
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DD meint
Ganz heißer Export aus Kolumbien. Wichtig ist es, die Texte zu verstehen, was angesichts des Pacifico-Slangs nicht immer ganz einfach ist.