Der Maloya, beheimatet in La Réunion, kennt eine kräftige, berührende Frauenstimme: Christine Salem. Ihre neue CD ist ehrlich, offen, und trifft mitten ins Herz.
Der Maloya, die Musik der ehemaligen Sklaven auf der Insel La Réunion, war lange eine Männersache. Das hat Christine Salem nie abgehalten, gerade diesen Stil als ihre Ausdrucksform zu wählen. Heute, mit diesem ersten Album unter eigenem Namen, ist sie eine der beeindruckendsten Vertreterinnen des Maloya. Mit ihrer Band Salem Tradition verpasst sie dem Musikstil einen mächtigen Schub für die Zukunft, indem sie auch Einflüsse aus anderen Musiktraditionen des Indischen Ozeans und der Ostküste Afrikas einfliessen lässt.
Getragen werden die Songs von der tiefen Stimme von Christine. Aber sie ist wohl aufgehoben in einem dichten Geflecht aus Rhythmus und Chorstimmen. Sorgfältig eingesetzte Saiteninstrumente wie der Bobre, ein Cousin des Berimbau, oder ein mir unbekanntes Instrument, das wie eine madegassische Valiha tönt, setzen genau die richtigen Farbtupfer, um die archaische Klangwelt aus Stimme und Trommel aufzubrechen. Viele der Geschichten und Textideen holt sich Christine aus dem spirituellen Umfeld, in dem sie lebt. Es geht um Werte wie Ehrlichkeit, positive Lebenshaltung, Friede, Respekt und Weisheit.
Christine Salem schafft es, menschliche Werte und Überzeugungen in Lied und Musik zu übertragen.
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