Cobra Verde – Forró do Bau

Cobra Verde, einer der gefragtesten Akkordeonisten in der Welt des Forró, legt seine erste Solo-Produktion vor. Es ist ein ehrliches Album, nicht überproduziert, und lebt stark von der Authentizität der Interpreten.

Ein erfolgreicher Sanfoneiro (Forró-Akkordeonist) muss zwei Sachen können: Er muss das Akkordeon bestens beherrschen. Und er muss über ein Repertoire verfügen, das gross genug ist um an einem Fest bis zum Morgengrauen aufspielen zu können. Cobra Verde, eigentlich Soenildo Santos Mendonça, kann beides. Schon als kleiner Bub bediente er die grosse Trommel im Trio seines Onkels. Als 15jähriger Akkordeonist wurde er zum ersten Mal professionell engagiert, mit 16 stand er zum ersten Mal im Aufnahme-Studio, und seither ist er unterwegs.

Die traditionelle Forró-Begleitung mit grosser Trommel, Triangel und Akkordeon hat Cobra Verde um einen Bass, Gitarre und Flöten erweitert. Vom Repertoire her verlässt er sich zur Hälfte auf das Repertoire der Klassiker wie z.B. Luiz Gonzaga, erlaubt sich aber diverse Arrangement-Freiheiten. Einige Nummern steuert Sänger und Flötist Genovitor bei, zwei stammen aus der eigenen Feder. Und so kommt das ganze Album daher: Fest verwurzelt in der Tradition, aber gespielt für die Ohren und Tanzbeine von heute. Sämtliche Rhythmen des Forró-Repertoires kommen zum Zug, mehrere GastsängerInnen bringen unterschiedliche Melodie-Färbungen. Lediglich im Sound-Mix hätte man etwas transparenter produzieren können.

Die Musik dieser CD hätte ich gerne live an meiner nächsten Gartenparty! Nix Schnickschnack, sondern 2..3..4..los geht’s!

Rating: ★★★★☆ 

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