Zwei Tage mit vollem Programm im Parque de los Novios von Bogota. Bands zwischen Tradition und Pop, und Gäste aus dem Ausland bestimmten das Line-up.
Zuerst sei Petrus ein Kränzchen gewunden. Es war die beiden Tage über trocken, kein Nieselregen, sondern ein Wolken-Sonne-Mix, ideal um sich einen Sonnenbrand einzufangen. Wenn Schirme auf den Bildern zu sehen sind, dann dienen die als Sonnenschutz! Dass sich die Einheimischen in Sachen Wetter und Open-Air auskennen zeigt sich daran, dass eine recht grosse Anzahl gleich ihre kleinen Wurfzelte mitgebracht hatten, und die auch kreuz und quer aufstellten – man weiss ja nie…
Zur Musik: Ich versuche die Berichterstattung nicht ausufern zu lassen, beschränke mich auf kurze Eindrücke. Die Bands aus Bogota und der Region wurden von einer Jury aus unterschiedlichen Genre-Kategorien ausgewählt.
Maria Escobar
Pop. Viel Kraftaufwand um Stimmung aufkommen zu lassen. Als eine der ersten auf der Parkbühne versuchte sie alles, das spärliche Publikum auf Touren zu bringen. Es gelang trotz hohem Körpereinsatz nur teilweise.
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Nuovo Joropo
Folkpop. Ein sympathischer Auftritt einer jungen Truppe mit akustischer Instrumentierung. Joropo ist ein in Kolumbien noch junger Stil. Er wurde erst in den 60er Jahren aus Venezuela importiert. Die Arrangements sind vertrackt und verleiten zum stolpern.
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Astrid Carolina
Pop, Ilanero. Die quirlige Frontfrau mit guter Stimme (mit manchmal zu viel Vibrato) weiss sich in Szene zu setzen. Sie baut auf eine gute, akustisch-muskulöse Band und erlaubt sich melodisch gerne mal Ausflüge rechts und links der Grundmelodie. Gegen Schluss versucht sie dann noch all das zu zeigen, was sie sonst noch kann: nicht nur singen, auch Harfe und Mandoline spielen. Und auch ein Tänzchen darf nicht fehlen.
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Griblin Sáenz Y Golpe Malibú
Folk. Frontmann Griblin Sáenz und seine Band bauen ganz auf Trommeln, Maracas, eine Lead- und vier Chorstimmen. In zwei Songs gesellte sich noch eine Flöte hinzu. Die Musik der Cowboys von der Karibikküste Kolumbiens kommt hier in der Hauptstadt sehr gut an. Die Macht der Trommel bringt das mittlerweile zahlreichere Publikum in den Tanzmodus.
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Cacao Munch
Rock, Cumbia. Wenn die Leute schon in Tanzstimmung sind, hauen wir gleich noch eine Kerbe tiefer dachten sich Cacao Munch. Ihr Mix von Cumbia, Rock, Ska und Hip Hop kam recht gut an. Verglichen mit der Band von Griblin vorher war es jedoch eher Testosteron-Energie, die eingesetzt wurde, die Herzenswärme blieb manchmal auf der Strecke.
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Safara
Gospel, Antillen, Pazifik. Safara ist stilistisch nicht einfach einzufangen. Die charismatische Sängerin kreuzt die Grooves der kolumbianischen Pazifikküste mit jenen der Antillen, mischt noch je eine Portion Gospel, Reggae und Calypso hinzu. Unterstützt wird sie von einer Truppe, die etwas viel Materialaufwand betreibt (3 Compis stehen auf der Bühne!), aber zuverlässigen Schub erzeugt.
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Ich »verpasste« die Auftritte der nächsten vier Truppen an diesem Samstag Abend, weil ich zum Eröffnungskonzert des anderen grossen Festivals des Sommers in Kolumbien weiter musste. Und das fand eine gute halbe Autostunde weiter weg hoch oben im Norden der Stadt statt. Mehr dazu gab’s im gestrigen Bericht auf globalsounds.info.
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