Mashup the mashups, oder wie man schwimmend im Meer der unüberblickbaren Soundschnipsel doch immer wieder Land sichtet.
Curumin heisst im steuer-zahlenden Leben Luciano Nakata Albuquerque, und er wohnt in São Paulo. Namenstechnisch bereits eine globalisierte Person. Das ist keine Erklärung, aber immerhin ein Hinweis, wie es zu diesem Albumtitel, und überhaupt zu dieser Musik kam. Auf ihn gestossen bin ich, weil CéU in einem Interview erwähnte, dass er auf ihrer Playlist stehe. Da ist auch eine gewisse Verwandtschaft hörbar. Wenn auch Curumin mehr den Sounds und Grooves verpflichtet ist, als den Songs.
Ganz klar Grundlage dieses globalen Musikmixes ist Brasilien, mit all seinen Musikstilen, und zuvorderst der Funk. Dazu kommen verschleppte Gitarren, wie sie man sie von Calexico-Aufnahmen kennt, schlurfende bis atemlose Hip Hop-Reime, Dub-Schlaufen und Farifisa-Orgeln, Knüppelbeats hier und schmeichelnde Melodien da – Curumin lässt in seiner Produktion wirklich nichts aus. Alles tönt gut – aber nichts bleibt wirklich hängen. Alles ist irgendwie unverbindlich. Ach ja: diese Produktion ist nicht einfach aufzutreiben. Unverständlich, denn sie würde bestens in unsere Lounge- und Bar-Repertoires passen.
Diese Platte ist wie ein Abend in einem trendigen Musiklokal: Die Gesellschaft war anregend, die Beats und Melodien immer irgendwie spannend, doch ich kann mich an kein Lied erinnern. Aber ich geh wieder hin.
- Compacto [audio:2010/04/compacto.mp3]
- Kyoto [audio:2010/04/kyoto.mp3]
- Misterio Stereo [audio:2010/04/misterio-stereo.mp3]
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