Die Band ist angetreten, einige Vorurteile aus der Welt zu schaffen, z.B. dass ganz Brasilien ständig an Karneval-Fieber leidet, oder dass die Schweizer, insbesondere die Berner, enorm langsam sind.
Die Kernzelle von Da Cruz sind die Sängerin Mariana da Cruz aus São Paulo, der Produzent, Journalist und digitale Multiwerker Ane Hebeisen und der Gitarrist Oliver Husmann, beide aus der Schweiz. Ein erstes Album «Nova Estaçao» peilte 2007 erste musikalische Ziele an: Es ging in Richtung Brazil-Electro-Samba-Bossa-Rock. Seither haben die Drei, live verstärkt durch Schlagzeug und Trompete, ihr Klang- und Groove-Spektrum beachtlich ausgebaut, sind selbstsicherer geworden.
«Corpo Elétrico» hat von den Live-Auftritten der Band enorm profitiert. Hörte man den Songs früher an, dass sie auf der Timeline des Sequenzers enstanden sind, wirken sie heute organischer. Oder wie Ane H. es ausdrückt:
Wir wollen richtige Songs machen, keine Tracks.
Umgekehrt verhelfen die neuen Songs der Truppe auch wieder zu einer grösseren Sicherheit und Präsenz auf der Bühne. Die Maschinen haben zu atmen gelernt, die Soloinstrumente werden nicht durch die ultimative Quantisierung paralysiert. Die Dynamik innerhalb des Repertoires hat zugenommen, es darf auch mal etwas ruhiger werden. Es ist eine urbane Brazil-Mischung, die Da Cruz bieten. Mariana sagt es so:
I try to show, that there’s … an urban, progressive, open, but still romantic Brazil with a sane respect towards its traditions and culture.
Der elektronische Brazil-Sound aus der Schweiz ist dran, nach den Kritikerfedern auch die KonzertbesucherInnen in ganz Europa zu überzeugen. Der nächste Turbo-Schub ist ein Auftritt an der grössten Weltmusik-Messe, der WOMEX, in Kopenhagen Ende dieses Monats.
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