Damir Imamović und sein Quartett Sevdah Takht transportieren eine uralte Liedersammlung aus dem 18. Jahrhundert in die Gegenwart.
Imamović ist eine der treibenden Kräften hinter der Revitalisierung von Sevdah in Bosnien und Herzegovina. Hier war im 16. Jhd. die Heimat der Sevdalinka, der höfischen Liebeslyrik der osmanischen Besatzungsmacht. Inspiration holte sich Imamović aus einer Liedersammlung, die anfangs des letzten Jahrhunderts in der Bibliothek von Erlangen wieder entdeckt wurde.
Damir Imamović legt jedoch keine historisch abgesegnete Neuinterpretation vor, die Liedersammlung dient ihm vor allem als Inspiration. Er transponiert die Texte in unsere Gegenwart und hält sich vor allem an die «Färbung» der alten Zeilen. Musikalisch bleibt er mehr auf der tanzenden Volksmusik-Ebene, und blendet die schwermütige Sevdah-Tradition über weite Strecken aus.
Ein Album, das die tanzende Seite der oft sehr melancholischen Sevdah-Tradition beleuchtet – und damit auch für Menschen ohne bosniakische Seele leichter zugänglich macht.
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