Zwei CDs für den Auftritt mit zwei verschiedenen Formationen: der Bandeonist Daniele di Bonaventura bringt Kompositionen zwischen Klangmalerei, Tango und Jazz.
Di Bonaventura bezeichnet sich als Bandeonist/Pianist und als Komponist/Arrangeur. Das Bandoneon ist Instrument seiner Wahl wenn es um seine Lieblingsmusik, die freie Improvisation geht. Der Tango und seine rhythmische und harmonische Dynamik ist nie weit weg. Spielt er das Bandoneon, dann scheint er in sein Instrument zu versinken und in seine eigene, zuweilen sehr freie, dann wieder heimatlich-italienische Klangwelt abzutauchen. Und aus der Tiefe heraus hält der die Fäden zusammen.
Die eine CD beinhaltet Kompositionen mit seinen langjährigen Begleitern, dem Quartett mit Gitarrist Marcello Peghin, Bassist Felice Del Gaudio und Perkussionist Alfredo Laviano. Auf der zweiten CD pflegt er das Pianospiel im Trio mit Bassist Yuri Goboulev und Schlagzeuger U.T.Gandi. Das verbindende Merkmal beider Bandkonstellationen: die Klangreisen, Auflösung von Takt und Struktur, manchmal nur noch Atem und Klang, Harmonie. Die löst sich aber gerne auf um sich nach einigen freien Tanzbewegungen in der nächsten Melodie wieder zu finden. Mit dem Trio ist die Nähe zur Dissonanz, der Reibung etwas akzentuierter, ist mehr klangliche Härte da.
Erstaunlich dass dieser Bandeonist noch keine Aufnahmen für das ECM-Label eingespielt hat (ausser einer Zusammenarbeit mit der A Capella-Formation A Filetta), denn das ist sein Klang-Universum: Klar, traumtänzerisch, sphärisch und gleichzeitig erdverbunden warm.
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