Danny Michel und das Garifuna Collective: das tönt nach viel mehr als einem Studio-Projekt. Das im Grundton kanadisches Songwriting erhält im Arrangement viel karibisches Lebensgefühl.
Danny Michel? Es gibt Quellen die schon mal schrieben, dass dieser Songwriter eines der best gehütetsten Musik-Geheimnisse Kanadas sei. Und das, obwohl der Mann schon über zehn Alben veröffentlich hat! Er pflegt ein Songwriting das gerne mit der Handschrift Paul Simons verglichen wird. Seine Begleitband, das Garifuna Collective, hat seinerseits mit «Ayó» bereits eines der schönsten Alben dieses Jahres veröffentlicht. Nun also beide zusammen.
Das passt bestens zusammen: hier die Melodien des Kanadiers, da die Rhythmen aus Belize. Niemand wird in musikalische Gewässer entführt, in denen er sich nicht wohl fühlt. In den Kompositionen ist für meine Ohren auch viel Robbie Robertson (aus den den ersten Solojahren) zu hören. Das Collective gibt den Songs eine Leichtigkeit, welche gar keine Assoziation nach Kanada oder Norden oder Kälte aufkommen lässt. Hier haben sich Musikanten getroffen, die ihr Handwerk den Wellen des Ozeans abgeschaut haben: die Harmonien rollen heran, ziehen sich wieder zurück, rollen erneut heran….
Diese CD wäre bestens geeignet um den alten Streit über der Frage «was ist denn Worldmusic?» neu anzufachen. Ich schlage vor: friedlich bleiben, die Frage vergessen, die Songs geniessen.
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