Nicht dass ihm das Persönliche in seinen Liedern je abhanden gekommen wäre, aber «Monmon» ist Danyèl Waro sicher nahe am Herzen gewachsen.
Danyèl Waro macht nicht Aufnahmen, weil es die Industrie verlangt. Er macht Aufnahmen, wenn er was zu sagen hat. Wenn er nun in einigen Liedern von seiner Familie, vor allem von den Frauen in seiner Familie, von der Mutter und den Grossmüttern singt, dann mit grosser Dankbarkeit. Er beschäftigt sich auch mit den Religionen und zeigt, dass die Spiritualität, der Glaube, mehr zählt als jedes religiöse System – das ist ganz in der Tradition des Maloya.
Transparenz und Tiefe
Für die musikalische Umsetzung der neuen Gedichte von Danyèl Waro zeichnen langjährige Bühnenpartner und sein Sohn Sami verantwortlich. Die Produktionen von Waro waren immer schon sorgfältig ausgeführt. Diese hier ist umwerfend transparent und kristallklar, trotz ihrer Vielschichtigkeit.
Selten habe ich Chorarrangements so sorgfältig verdichtet, so ausgewogen arrangiert und abgemischt gehört. Vergleicht man ältere Einspielungen z.B. seiner Brassens-Interpretation von «La Mauvaise Réputation» mit der aktuellen Aufnahme hört man deutlich, wie sorgfältig platziert Perkussion und Berimbau sind. Voller Rücksicht auf die Melodie und den Sänger.
Das ist Maloya 2017, fernab von Friede, Freude, Eierkuchen, und voller Herzlichkeit, Wärme und Nähe. Danyèl Waro zeigt einmal mehr, welch berührender Interpret er ist. «Monmon» ist gleichzeitig die zugänglichste, schillernste und transparenteste Produktion dieses Seelen-Sängers.
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Mehr Infos zu Danyèl Waro…
Max Altemueller meint
Eine sehr schöne Auswahl – nicht nur diese Werke und Lieder von Danyèl Waro. Wo weit fort von uns, daher was für ein Wunder, noch jemanden zu finden, sozusagen in der Nachbarschaft, der das kennt! Danke fürs Teilen!