In Abwandlung einer viel zitierten politischen Wahrheit könnte man behaupten: It’s in the rhythm, stupid! Und Pepe würde mich wohl korrigieren, und ergänzen: …and in the sound!
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Hands / El Ritmo Me Lleva / Puente Quebrao
Dave Holland ist einer der vielseitigsten Jazzbassisten, seit mehreren Jahrzehnten gefragt in Studios und in Projekten. Mit Pepe Habichuela, einem der gefeiertsten Gitarristen Spaniens, konnte er seinen Traum eines Jazz/Flamenco-Albums umsetzten. Diese Kombination gab es wohl schon öfters, aber die beiden gingen es insofern anders an, als dass sie sich Zeit liessen. Zeit, von einander zu lernen. Es geht in beiden Stilen nicht nur um Technik, sondern um Haltung, und die zu begreifen braucht Zeit. Es ist deshalb wohl nicht nur Schmeichelei, wenn Pepe Habichuela im CD-Booklet sagt:
He ist now a Gypsy and I am almost an Englishman.
Der Flamenco und seine rhythmischen Phrasierungen kommen dem Bassisten Holland entgegen, denn sein Spiel ist seit jeher sehr punktgenau und perkussiv. Unterstützt von Josemi und Carlos, Sohn und Bruder von Pepe, und den Perkussionisten Israel und Juan zünden die beiden Solisten ein wahres Saiten-Feuerwerk. Egal ob sie sich die Melodien zuwerfen, unisono halsbrecherische Läufe setzen, oder in den Solos Begleitung mit Resonanz spielen: Hier ergänzen sich Technik, Handwerk und Respekt vor dem Können des Andern in idealer Weise. In den ruhigen Stücken wird der gemeinsam gefundene Klangraum fast noch deutlicher.
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