Ein Album mit Wohnzimmer-Atmosphäre. David Walters setzt sich mit drei Freunden zusammen, die beides können: virtuos musizieren und zuhören.
Ballaké Sissoko und Vincent Segal haben langjährige Erfahrung im Zusammenspiel. Ihre gemeinsamen Alben «Musique de Nuit» und «Chamber Music» sind funkelnde Zeugen der Vertrautheit zwischen Kora und Cello. Segal schlug vor, den Perkussionist Roger Raspail einzuladen. Der fühlt sich am wohlsten zwischen den Rhythmen des Congo, der Gnawa und dem Jazz. Initiant Walters steuerte die Songs bei und diverse Instrumente aus seiner grossen Sammlung.
Eigentlich wäre David Walters in den letzten Monaten mit Konzerten rund um sein Album «Soleil Kréyol» beschäftigt gewesen. Auch er wurde vom Corona-Virus ausgebremst, und die Einladung zu dieser Zusammenarbeit war eine Möglichkeit, dem Lockdown wenigstens eine gute Sache abzugewinnen. Die Aufnahmen fanden ohne die gewohnte Studiotechnik statt: Keine Schallwände um die Instrumentalisten, keine Overdubs, kein Klicktrack. Was die vier Musiker in drei Tage gemeinsam in einem Raum einspielten ist betörend, intim, dicht, und spricht Bände für die Fähigkeit, jedem Song eine Seele einzuhauchen, und im Zusammenspiel ganz auf die Mitmusiker einzugehen.
Wer das Liederbuch von David Walters noch nicht kennt, findet in diesem Album einen direkten Zugang dazu. Seine Songs sind vermeintlich unspektakulär, atmosphärisch dicht, und in dieser Kombination fesselnd.
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