Endlich! ist man versucht auszurufen, denn seit ihrem Auftritt an der WOMEX 2016 warten alle auf diese erste volle Produktion von Delgres.
Delgres ist ein Trio mit Sousaphon, wuchtigem Schlagzeug, und slidender Bluesgitarre. Irgendwo zuhause zwischen Secondline-Groove aus New Orleans, rauhem Texas-Blues und Guadeloupe. Von dort bezieht Songschreiber Pascal Danaë – einige kennen ihn vielleicht als Teil eines anderen Trios: Rivière Noire – nach wie vor viele melodische und rhythmische Inspiration. Kurz zum Namen: Delgrès hat mit einem Widerständler gegen den Sklavenhandel zu Zeiten Napoleons zu tun. Die ganze Geschichte erzählt Pascal (auf französisch) in einem Video.
Gleich werden die Diskussionen losbrechen: ist denn das noch Weltmusik? Das ist doch Blues! Nun, der Blues gehört schliesslich auch zur Welt. Es geht in den Geschichten von Pascal viel um Selbstbestimmung, um die Tatsache, ein Kreole zu sein, in Kreol zu singen. Die Songs treten zur Hälfte mit der Wucht eines Rocktrios auf, zur anderen Hälfte schmeicheln sie, spielen mit den sanfteren Rhythmen und Melodien der Antillen.
Delgrès begeistern live noch mehr als auf dieser Scheibe. Aber da das Trio im Moment auf USA-Tour ist, und anschliessend vor allem In Frankreich auftritt, ist dieser Silberling ein valabler Trost, bis dann mal Konzerte in Zentraleuropa anstehen.
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