Der madegassische Gitarrenvirtuose D’Gary, normalerweise eher solo unterwegs, lancierte Mitte der neunziger Jahre auch ein Band-Projekt: Ein Glücksfall.
Ernest Randrianasolo, genannt D’Gary, gehört zu jenen Musikern, die bei Kollegen und der Kritik weltweit höchstes Ansehen geniessen. Ausserhalb seiner Heimat und der madegassischen Exilgemeinde in Frankreich ist er aber kaum bekannt. In dieser Produktion trifft er auf den Akkordeon-Virtuosen Régis Giazvo, Mitbegründer der Band Jihé, die hier D’Gary unterstützt. Ich habe leider nie gehört, dass dieses Projekt je weitergeführt wurde. Aber die resultierende CD ist ein Prunkstück.
D’Garys Welt ist die Gitarre, aber mit der Technik der magedassischen Harfe (manche sagen ihr Zither), der Valiha, gespielt. Dazu hat er nicht nur eine spezielle und atemberaubende Technik entwickelt, sondern für sein Instrument auch ein ganzes System von Stimm-Möglichkeiten aufgebaut. Auf vier Nummern übernimmt Régis mit seinem Akkordeon Melodieführung und Groove. Die Band ihrerseits beeindruckt durch eine präzise Unterstützung und vor allem mit ihren wunderbaren Chören und abwechselnden Leadstimmen. Die Musik ist so harmonisch, das man erstaunt ist, im Booklet, in den Texten, einen kämpferischen und warnenden gesellschaftskritischen D’Gary zu entdecken.
«Horombe» hat alles, was eine madegassische Produktion ausmacht: Harmonie, strahlende Stimmen, verwobene Rhythmen, und grandiose Virtuosität und Spielfreude.
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