Wenn zwei Gitarristen und Klangmenschen auf einen psychedelischen Tonmeister treffen, kann kaum ein Mainstream-Album entstehen. Dirtmusic goes oriental Soundscape.
Die beiden Dirtmusic-Köpfe Hugo Race und Chris Eckman fühlten sich eindeutig wohl im Studio von Murat Ertel, dem Saz-Spieler und Mastermind von Istanbuls Psychedelik-Rockern Baba Zula. Am Anfang dieser Zusammenarbeit stand nicht viel mehr als der Wunsch, Neues zu erleben und zu entdecken. Dass daraus ein Mix aus Klangschlaufen, Gedichten, Geraune und Melodiefetzen entstand war nicht geplant, aber kaum zu umgehen. Wie genau die Geschichte ablief kann in einem Text der Pressefrau Uta Bretsch nachgelesen werden.
Ertel konnte auf seinen Perkussionisten Ümit Adakale zählen. Zudem kannte er die Telefonnummern der Sängerinnen Gaye Su Akyol und der Kanadierin Brenna MacCrimmon, die seit zwei Jahrzehnten in Instanbul ihr Basislager aufgeschlagen hat. Es entstand ein Album, das musikalisch in grossflächigen Klangwolken schwelgt, viele Aufnahme-Spuren zu einer Landschaft verdichtet. In den gesprochenen, gehauchten, gesungenen, verhallten Melodien wird die Unsinnigkeit von Grenzen besungen, Machtmissbrauch angeprangert, und über die Rastlosigkeit von Suchenden sinniert.
Bu Bir Ruya ist kein Radioalbum, auch kein Konzeptalbum, sondern eine wuchernde Idee, von der man sich anstecken lassen kann, die zuweilen auch den Zugang verweigert – dann muss man eigene Grenzen einreissen.
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