Musik als Antwort auf die Aggression Russlands in der Ukraine, kreiert von Masha Natanson (Polen), Olena Yeremenko (Ukraine) und produziert von DJ Click (Frankreich).
Der Titel der Produktion ist Programm: Geigen gegen Bomben. Es kann dabei nicht um Kampf gehen, vielmehr um’s Hinschauen. Die Musik ist eine Aufforderung, den Krieg nicht zu vergessen, nicht zu verdrängen. Gerne blenden wir aus, was uns schmerzt, doch ist es eine der wenigen Möglichkeiten, die Leidtragenden in der Ukraine zu unterstützen: hinschauen, wach bleiben, den Aggressor anklagen. Ein Datum dabei nicht vergessen: der 24. Februar 2022, der Tag, an dem Putin der Ukraine, und damit der westlichen Welt den Krieg erklärte.
Masha Natason kennen einige wahrscheinlich als Sängerin und Geigerin der polnisch-ukrainischen Band «Čači Vorba». Sie hat alle Songs geschrieben. Es sind mehrheitlich Lamenti, denn anders kann man den Krieg und seine Folgen wohl kaum thematisieren. Ihre Kollegin Olena Yeremenko unterstützt sie singend, und auf allen möglichen Saiteninstrumenten. Der Kultur-Reisende Dj Click hat die Gabe, sich schnell und empathisch in fremden Klangwelten zurecht zu finden. Es ist auf dieser Produktion dann am wirksamsten, wenn er sich zurückhält. Wenn seine Sounds und Grooves die getragene Stimmung der Melodien nicht forcieren, sondern mit zurückhaltender Rhythmik mittragen. Wird der Sequenzer zu stark einsetzt klingen die Melodien wie ein Einladung zu einem verzweifelten Tanz auf verbrannter Erde.
Lamenti aus der Ukraine, neu umhüllt in Frankreich: Mahnende Melodien, und machmal ein taumelnder Tanz.
Rating:
Schreibe einen Kommentar