Djely Tapa, die Djely von Montreal, verfolgt ihren Weg der freundschaftliche Fusion ihres heimatlichen Liederschaffens und der neuen Heimat in Kanada.
Der Zweitling der Malierin Djely Tapa ist viel näher der Balance zwischen alter und neuer Heimat. Alte Heimat heisst: das Liederbuch ihrer Eltern aus dem Westen Malis, die Art, wie Geschichten erzählt werden. Neue Heimat heisst: in einer westlichen Grossstadt zu wohnen, wo sich digitale und analoge Wege kreuzen, wo neue musikalische Stile entstehen, wo Ohren sich für neue Harmonien interessieren.
Sicher hat auch die Tourerfahrung der letzten vier Jahre mitgeholfen, diese Produktion ausgewogener und mehr im Sinn der Sängerin zu gestalten. Die erzählende Struktur in den Songs ist deutlicher, mehr in der Tradition der Mandinka-Gemeinschaft ihrer Herkunft aus Mali. Der Einsatz der Studio-Technologie ist kontrollierter. Hier haben sich nicht Stimme und Komposition den Bedürfnissen der Studiotechnologie angepasst, sondern umgekehrt.
Djely Tapa hat sich aber nicht nur auf Bewährtes verlassen. Sie experimentiert auf «Ndö» z.B. mit Reggae-Rhythmen und Französisch. Sie setzt auf der anderen Seite öfter und sound-definierender akustische Original-Instrumente aus ihrer alten Heimat ein: die N’Ko, die Ngoni, Kora, Trommeln legen oft den Grundsound. Die Technik verfremdet, füllt, baut die Brücken zu den Hörgewohnheiten des Westens.
In «Dankoroba» ist Djely Tapa ihrer selbst gewählten Aufgabe viel näher: sie ist gleichzeitig eine Entdeckerin von Klangmöglichkeiten, und eine Brückenbauerin zwischen den Kulturen.
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