Dobet Gnahoré – Na Drê

dobet-gnahore-na-dreDie charismatische Sängerin und Tänzerin legt ihre vierte Soloproduktion vor: fast ein Konzeptalbum, selbstbewusst, engagiert und musikalisch etwas offener arrangiert.

Dobet Gnahoré muss man live gesehen haben, um die Kraft der Songs auch zu spüren, denn die Sängerin schreibt ihre Lieder mit Herzblut. Der rote Faden dieser Produktion erzählt Schicksale afrikanischer Frauen. Dobet erzählt von Zwangsheirat, von ehelicher Gewalt, vom Tod im Kindbett. Der Tod ist auch Thema von zwei weiteren Liedern. Sie singt wiederum in verschiedenen afrikanischen Sprachen, zeilenweise auch auf Englisch. Doch man muss die Texte lesen, um die Inhalte zu erkennen, sie lassen sich nicht aus den Melodien ableiten.

Schon immer lud Dobet Gnahoré Gäste ins Studio, um die Arbeit ihrer Band um einige Klangfarben zu ergänzen. Etwas ohrenfälliger wirkt hier z.B. der vermehrte Einsatz des Pianos. Stärker wirkt diesmal, dass die Sängerin ihren Band-Musikern das Arrangement von je drei Songs überliess: das bringt eine neue harmonische Dynamik ins Repertoire. Den Titelsong schrieb Gnahoré mit Lokua Kanza. Und für einen Song arbeitete sie mit Paco Sery zusammen, der u.a. schon für Salif Keita, Joe Zawinul , Henry Salvador oder Carlos Santana trommelte.

Die Lieder von Dobet Gnahoré brauchen Wirkungszeit. Wer sie zum ersten Mal so nebenbei hört denkt: angenehme Melodien. Erst über wiederholtes Anhören erhalten die Songs ihr Profil, und eh man sich’s versieht sind sie einem ins Ohr und ans Herz gewachsen.

Rating: ★★★★☆ 

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