Dona Onete ist eine Sängerin, die erst in ihrem vierten Lebensabschnitt persönlich in die Musikwelt eintauchte und jetzt einen späten Erfolg geniesst.
Dona Onete hatte das Glück, im Norden Brasiliens, im Staat Pará, aufzuwachsen, umgeben von den kulturellen Einflüssen vieler Minoritäten. Sie hatte Pech, dass ihr erster Ehemann ihr das Singen verbot. Sie hatte Glück, dass ihr zweiter Ehemann sie darin förderte – aber da war sie bereits rund 70 Jahre alt. Ihr Leben lang war sie Lehrerin, unterrichtete Geschichte und fürschte über Kultur, Tänze und Musik im ganzen Amazonasbecken.
Als sie vom Staat zu einem Kurs für Zivilverteidigung aufgeboten wurde, war das Ergebnis unerwartet, ja für den Staat beinahe kontraproduktiv. Der Kurs machte Dona Onete zur politischen Aktivistin, später zur Kulturpolitikerin. Erst als sie 2006 zum ersten Mal auf einer Bühne stand begann ihre Karriere als Songschreiberin und Sängerin. Nachdem sie die Musik des Nordens in ganz Brasilien bekannt gemacht hat, erobert sie nun auch den Norden des Globus‘.
Wenn sie singt, dann von Dingen, von denen sie etwas versteht, oder gelernt hat: von den Geschenken der Natur, vom Wasser und vor allem vom Amazonas, von den Früchten und Kräutern, und den Göttern des Waldes. Und auch von den Frauen in den Favelas, und dem Reichtum der kulturellen Vielfalt.
Diskografie (Auszug)
2012: Feitiço Caboclo
2017: Banzeiro
2018: Flor da Lua (Live)
2019: Rebujo