Dos Santos sind ein Quintett, das bruch- und nahtlos Latin-Einflüsse, Pop und Art-Rock miteinander verbindet. Eine Breitleinwand-Klangreise.
Für die fünf Musiker von Dos Santos ist die Migration kein intellektueller Begriff – sie alle haben familiäre Wurzeln, die in die Südstaaten, nach Puerto Rico oder Panama reichen. Basis für die Band ist Chicago. So wie die Band geografisch in einem imaginären Latinx-Land zu wohnen scheint, so sind auch die musikalischen Genre-Grenzen verwischt.
In einigen Songs ist die TexMex-Heimat von Frontmann Alex Chavez noch ziemlich deutlich hörbar. Die meisten Melodien gehören jedoch eher ins Reich der filmischen Betrachtung eines Halbkontinents zwischen Pandemie, politischer Zerrissenheit, Hoffnung und Verlorenheit. Dos Santos sind Klang-Cousins von so unterschiedlichen Bands wie Calexico, Grupo Fantasma oder die frühen Litfiba.
Unterwegs in der Weite, ein Koffer voller Pathos auf dem Rücksitz, Reisen ohne wirkliches Ziel, ohne Ankommen – so etwa klingen Dos Santos.
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