Es gibt so viele Arten, wie man Songs schreiben kann. Dowdelin hat die aktuellen acht Songs über den Klang entdeckt, und vielleicht ein bisschen Archivstudien betrieben.
Einiges ist auf diesem dritten Album von Dowdelin (fast) gleich geblieben: Der Mix zwischen karibischen Harmonien, das Sprachengewebe aus Kreol, Englisch und Französisch, und Grooves, die zum tänzeln einladen. Studiotechnik und Maschinen bestimmen über weite Strecken den Sound. Wobei auch hier (wie für jeden Computer) gilt: es kommt drauf an, mit was die Maschine gefüttert wird.
Für Tchenbé haben Schlagwerker Doug Boudras und Raphaël Philibert ihre Drums und Perkussion analog eingespielt. David Kiledjian, Mastermind der Truppe, hat also für einmal auf den Drumcomputer verzichtet. Ein anderer Trick der Band besteht darin, dass die Melodien erst als Lautmalereien von Sängerin Olivya entstehen, und sie den Lauten erst später Worte heraus schält. Das erklärt vielleicht auch, warum die Sprachen innerhalb einzelner Songs gerne auch mal übergangslos wechseln, weil unterschiedliche Sprachen eben auch unterschiedlich rhythmisieren.
Das Thema, das sich wie ein roter Faden durch das Album zieht hat diesem auch den Namen gegeben: Tchenbé – Halte durch! Kann man gut gebrauchen in diesen Zeiten. Da die Band ja auch gerne für den Dancefloor produziert, und generell wieder öfter Disco-Grooves aus den 80ern als Inspirationsquelle entdeckt werden, kriegt einige Songs auch ab und an ein bisschen Patina übergepinselt.
Ich hoffe, dass diese Songs auch live ihre Balance behalten, was in Vergangenheit nicht immer der Fall war. (Siehe dazu meinen Bericht vom vorletzten Babel Music Festival.)
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