Nick Page alias Count Dubullah hat seine Liebe zu den äthiopischen Tönen und Grooves ausgebaut. Seine zweite Produktion mit Dub Colossus zeigt eine jazzigere Seite des Projekts, und die Soundkulturen aus London und Addis sind viel enger zusammen gewachsen.
Was vor rund 2 Jahren als Projekt begann hat sich zu einer interkontinentalen Band entwickelt. Dubulah, seine äthiopischen Sängerinnen und Musiker und die englischen Kollegen brachten die Songs der ersten Produktion auch live auf die Bühne. Das zeigt erste Früchte: Die neuen Songs sind mehr von den Äthiopiern beeinflusst, es tönt weniger nach Jam und Zufall. «Sie brachten mehr Ideen für die Weiterentwicklung der Band, und überliessen es dann mir, diese Ideen in den richtigen Sound zu rücken», wird Dubulah im Booklet zitiert.
Insgesamt sind die Melodien klarer, kräftiger und überzeugender. Der Gesamtsound ist um einiges jazziger, knüpft mehr an den Sound des goldnen Musikzeitalters in Addis Ende der 60er, anfangs der 70er Jahre an. Dazu kommt eine ausgewogene Portion an Dub-Groove, u.a. im Reggae-Klassiker Satta Massagana der Abyssinians. Erstaunlicherweise entstand unter dem grössere Einfluss der äthiopischen Sängerinnen und Musiker nicht ein afrikanischeres, sondern ein europäischeres Album. Nein, noch besser: ein globalisiert jazziges Album mit äthiopischem Grundton.
Gestartet als Projekt hat Dub Colossus an Profil zugelegt und überzeugt mit Melodien und Grooves die nur darauf warten, auch live gespielt zu werden.
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