Dub Colossus (in) A Town called Addis

Dub Colossus - A Town Called AddisDie Produktion ist das Resultat eines zweijährigen Projekts, geplant und vorangetrieben vom Mastermind von Dub Colossus,  Count Dubulah, alias Nick Page. Seine Liebe zur äthiopischen Musik stand am Anfang eines recht gewundenen Wegs.

Seit einigen Jahren hat der Westen via die Sammlung „éthiopiques“ (Hörbeispiele bei Amazon) vertiefteren Einblick in die Musik von Äthiopien. Nick Page hatte als Band-Mitglied von Transglobal Underground und Temple of Sounds schon einige Male musikalisches Neuland betreten.  Die Arbeit als Dub Colossus allerdings war selbst für ihn eine ganz neue Erfahrung: Er musste sich auf fremde Skalen einlassen, seine 4/4-GRooves wollten nicht immer passen. Oder wie er Elizabeth Kinder in einem fRoots-Interview gestand: «You can’t force  your own design on something.» Auf der Realworld-Site erzählt Page die Geschichte des Albums.

«A Town called Addis» ist ein Album, das von der Produktionstechnik zusammengehalten wird. Obwohl die Basic-Tracks 2006 in Addis Abeba aufgenommen wurden, kannten sich die äthiopischen Musiker nicht – sie lernten sich erst in den Realworld-Studios bei den finalen Aufnahme-Sessions kennen. So ist es nicht erstaunlich, dass einigen Songs noch etwas Laborgeruch anhängt. Es ist ein musikalischer Roadmovie geworden der aufzeigt, wie ein Londoner Musiker und Produzent in eine afrikanische Welt eintaucht. Und wie die äthiopischen Musiker auf seine westlichen Musikideen reagieren.

Wenn unterschiedliche Musik-Welten ineinander greifen entstehen nicht auf Anhieb zukünftige Klassiker. Aber es ist eine spannende Annäherung zweier ganz unterschiedlicher Harmonie-Begriffe.

Rating: ★★★½☆ 

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