Wie interpretiert man ein Label? Ulf Lindeman a.k.a. dunkelbunt macht es vor. Er hat sich vom Repertoire des Piranha Labels inspirieren lassen.
Ein Hamburger in Wien, oder doch eher in Berlin? Egal – auf jeden Fall aus den Lautsprechern. Auch wenn ihn einige (Presse)Texte in die Nähe von Kruder & Dorfmeister rücken, ist das Handwerk von Lindeman doch anders gelagert. Der Vergleich mit Jazzanova passt da schon besser, ist aber immer noch zu technik-lastig. Die Kunst von dunkelbunt ist es, Songs als Songs zu bauen, und nicht als Soundlandschaften. Auch wenn die meisten der Mikrofonkünstler reimen und nicht singen, ist es doch ein Songalbum.
Eigentlich ist es eine Dreiecksarbeit: Zum einen sind es Songideen aus dem Repertoire von Piranha: Von Simentera über Fanfare Ciocarlia bis Frank London Klezmer Brass Allstars. Nicht zu viel, mehr als Stilfarbe gedacht. Dem entgegen stellt Ulf seine eigenen Beats, Piano- und Synth-Spuren, lässt die beiden Welten mal zusammenfinden. Zum dritten kommen Gäste dazu: einiges an Gebläse, dann einige Gitarren, und vor allem diverse Freunde am Sing- und Sprech-Mikrofon. Cloud Tissa, Barbara Tavernier oder Sista K heissen sie. So kommt viel Farbe in die Welt von dunkelbunt. Und nicht unterschlagen: Das Ganze ist mit einer gehörigen Portion Witz und Frechheit gewürzt – wie bringt man sonst «Sailors»-Sound (remember «Girls, Girls, Girls»?) und Marco Markovic-Trompete zusammen….
Wenn ein Tüftler seine Studiotüren ganz weit aufmacht, haben gleich mehrere Welten drin Platz.
- Cinnamon Girl [audio:2009/09/cinnamon-girl.mp3]
- The Chocolate Butterfly [audio:2009/09/chocolate-butterfly.mp3]
- Give you action [audio:2009/09/give-you-action.mp3]
Rating:
Schreibe einen Kommentar