DuOud sind Jean Pierre Smadja und Mehdi Haddab. Die zwei Oudspieler mit Hang zur Elektronik gönnen sich einen digital-abenteuerlichen Ausflug. Die dritte gemeinsame CD-Produktion hat die musikalische, vor allem aber die produktionstechnische Zusammenarbeit verfeinert und ausgeweitet.
DuOud ist ein Wortspiel aus Duo und Oud. Das Duo, das sind Jean Pierre Smadja, tunesischer Jazzer und Produzent, und Mehdi Haddab, algerischer Oud-Virtuose. Die Oud, die arabische Laute hat die beiden als Schüler und Lehrer zusammengebracht. Der Schüler Smadj revanchierte sich, indem er seinen Oud-Lehrer mit dem Electronica-Virus infizierte. Auf der ersten Produktion «Wild Serenade» (2002) spielte die Elektronik eine eher begleitende Rolle. Bei der zweiten Produktion «Sakat» (2006) half sie, die Lieder des jemenitischen Sängers Abdulatif Yagoub in eine westliche Soundwelt zu transportieren.
Auf dieser dritten Produktion ist die Technik das drittwichtigste Instrument. Gezielt und sparsam werden noch weitere Gäste eingeladen. Mit Sax und Live-Drum verziert singt die Stimme Mauretaniens, Malouma, zwei Songs. Ihr «Missy Nouackshott» erhält auf dem Pult ein relaxtes Dub-Treatment. Die alte Western-Melodie «Johnny Guitar» bekommt eine schmunzelnde, arabische Note. Mal wird eine rechte Portion Funk eingebaut inkl. Scat-Fetzen à la Prince, dann darf die Oud auch mal heavy-metal-mässig auftreten. Und zwischendurch lässt man den Sequenzern in halsbrecherischen Break-Beat Kaskaden etwas Auslauf. Die spielerische Leichtigkeit ist wohl auch darauf zurückzuführen, dass Mehdi mit seiner Truppe «Speed Caravan» und Smadj mit seinem türkisch-griechischen Projekt «SOS» gleich mehrere Experimentierfelder zur Verfügung haben.
Ping Kong ist eine globale Soundproduktion für Oud und Mischpult. Analoges Handwerk und die Welt der Bytes und Loops sind auf spannende und gleichberechtigte Weise ineinander verwoben.
Rating:
Schreibe einen Kommentar