Dur-Dur Band Int. – The Berlin Session

Dur-Dur Band Int. – The Berlin SessionDur-Dur Band Int. ist ein Freundschafts- und ein Nostalgie-Ereignis: In Berlin kamen Ende letzten Jahrzehnts Musiker und Sänger*innen der goldenen Pop-Jahre Somalias zusammen.

Der Bürgerkrieg in Somali, der seit anfangs der 90er Jahre in dem Land an der Küste Ostafrikas wütet, hat viele Menschen vertrieben. Auch die Musiker der Dur-Dur-Band, die vor den Kriegswirren die Könige der Tanzbühnen Mogadischus waren. Der umtriebige Produzent Berliner Produzent Nicolas Sheikholeslami – vielleicht kennt man ihn von seinem Sampler «Sweet as Broken Dates» (Spotify) – erhielt vom Berliner Haus der Kulturen der Welt (HKW) den Auftrag, Musiker aus der Diaspora Somalias in Europa für ein Projekt in Berlin zusammen zu bringen. Dies ist das Resultat.

Es ist eine verlängerte, zeitlich verschobenen Version des Konzepts der Dur-Dur-Band aus den 80er Jahren (siehe Rezension gleich nebenan): Eine solide Band zusammenzustellen, und die besten, erreichbaren Sänger*innen einzuladen. Das Konzert war für alle Beteiligten – ich bin sicher auch für viele Besucher des Konzerts – ein emotionaler Moment der Erinnerung und der Trauer. Die Musik der folgenden Aufnahmesession strahlt immer noch den Optimismus aus, der sie seit jeher prägte: Bring die alten heimischen Melodien in eine Form, dass man dazu tanzen kann, ist die Devise.

Nicht alle Sänger haben ihre Stimmbänder unbeschadet über die mehr als 30 Jahre retten können. Doch die Dur-Dur Int. Band – viele von der Original-Band strandeten in London – weiss nach wie vor zu begeistern: Die Musik ist nicht fremd, nur anders, exotisch, und nostalgisch eingefärbt.

Rating: ★★★½☆ 

 

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