Sizilien ist die Heimat von Eleonora Bordonaro. Wer wegen «Sizilien» jetzt eine Menge Bilder im Kopf hat, muss die gleich wieder vergessen.
Schon der Plattentitel ist ein Widerspruch: Beweg dich stehend – geht nicht. Musikalisch geht das vielleicht doch. Eleonora Bordonaro hat sich so intensiv mit der Musik-Tradition Siziliens beschäftigt, dass sie nun damit spielen kann. Eigentlich müsste man von Traditionen sprechen, denn Sizilien ist durch seine Lage im Mittelmeer, so nahe der afrikanischen Küste, ein kulturelles Einfallstor für alles, was die Schiffe im Hafen ausladen. Das sind zuweilen auch Melodien und Grooves von jenseits des Atlantiks.
Unterstützt wird die Bordonaro von Musikern und Poeten aus allen Stilbereichen der an Kultur reichen Stadt Catania. So entsteht ein nach Tradition klingendes Songbuch, das aber das multikulturelle Heute abbildet. Hier hat ein Reggae ebenso Platz wie ein Gruss aus einer verrauchten Jazzbar. Ein Samba nimmt dank Maultrommel und Tamburin Fahrt auf, bevor eine Folkmelodie vermeintlich wieder Ruhe bringt. Nur damit das Schlagzeug seine Akzente kraftvoller und rockiger setzen kann. Es wird nichts ausgelassen, und passt doch alles gut zusammen.
Eleonora Bordonaro singt uns ein Melodien-Kaleidoskop, das nach Sizilien klingt, aber weit über die Meere hinweg zeigt.
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