Die Jazzsängerin Elina Duni hat für ihren Erstling bei ECM ganz tief nach ihren albanischen Wurzeln gegraben. Entstanden ist ein melancholisches Album, das aber mehr tröstend als schwermütig wirkt.
Mit ihrem dritten Album, dem ersten für die Klangschmiede ECM, hat Elina Duni im Familienalbum geblättert. Sie singt Lieder die sie von ihren Grossvätern her kannte, und Melodien welche zum Herz-Repertoire der weit verstreuten albanischen Diaspora gehören. Die drei Instrumentalisten Colin Valon (p), Patrice Moret (b) und Norbert Pfammatter (dr) tragen ihre Frontfrau auf zurückhaltenden, aber sicheren und dichten Harmonien.
Für dieses dritte Album haben die Musiker die Arrangement-Arbeit auf den Kopf gestellt. Versuchten sie auf den beiden Vorgänger-Alben «Baresha» und «Lume Lume» die Balkanmelodien in manchmal turbulent orchestrierten Jazz hinein zu tragen, dehnen sie jetzt die Melodien von innen heraus. Das Original ist immer gut hör- und spürbar unter den sehr zurückhaltenden jazzigen Ornamenten. Die Zurückhaltung kommt den Songs und der Stimme zugute. Diese kann die Melodien auch mal auf melodische Umwege führen, ohne in Turbulenzen zu geraten. Trotz mehrheitlich melancholischen Melodien gerät das Album so nie in falschen Pathos oder Harmonie-Stress.
«Matanë Malit» ist ein Album mit albanischen Sehsucht- und Lamento-Melodien, die von den jazzigen Arrangements nie verraten oder zerzaust werden. Eine Arbeit voller Respekt.
Rating:
Mehr über Elina Duni…
Schreibe einen Kommentar