Der Neapolitaner mit dem Herz so gross wie die Welt hat sein neustes Album gemeinsam mit vielen Freunden eingespielt – es ist so was wie eine vertonte Geburtstagsparty.
Was macht man, wenn man mit der 16. Veröffentlichung gleich auch noch 30 Jahre im Haifischbecken der Musikproduktionen feiert? Richtig, man lädt Freunde ein. Die kommen bei Enzo Avitabile aus allen Ecken der Welt. Und sie bringen ihre Geschichten mit: die meisten Songs sind neue, gemeinsame Werke. Wo Enzo auf vorhandenes Material zurückgreift, tut er dies mit Sorgfalt: Mane E Mane, das Lied das er zusammen mit Mory Kanté als Unicef-Botschaft schrieb, wird hier mit Daby Touré neu interpretiert. Und selbst sein alter Hit „Soul Express“ erhält mit Mauro Pagani und Toumani Diabaté einen neuen Ausdruck.
Es ist eine überschäumende, neapolitanische Geburtstagsparty: da sind die Jungen wie Raiz oder Co’Sang, die alten Gefährten Pino Daniele, Franceso Gucchini und Franco Battiato, und überraschende Gäste wie Idir, Enrique & Solea Morente, Bob Geldof und David Crosby. Die Sprachvielfalt – selbst seine italienischen Freunde singen in unterschiedlichen Dialekten! – ist ebenfalls Ausdruck des roten Fadens, der sich durch alle Songs zieht: Gemeinsamkeit, Achtsamkeit, Freundschaft – ohne Kitsch oder Gutmensch-Pathos. Doch man darf in in den Texten in aller Freundschaft auf die Baustellen dieser Welt hinweisen.
Enzo Avitabile zeigt einmal mehr dass die tiefe Verwurzelung in der eignen Kultur die beste Voraussetzung ist, sich der Welt zu öffnen. Meister, ich gratuliere zum Geburtstag!
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