Die Weltenbummler der Tanzfläche und die ehemaligen Armee-Bläser haben etwas gemeinsam: sie sind – oft erfolgreich – auf der Suche nach dem so noch nicht Gehörten.
Transglobal Underground haben sich schon immer in der Mittelmeerregion nach Grooves und Sounds umgeschaut. Es hat sie dann mehrere Jahre bis tief in die arabische Kultur verschlagen – doch wenn man ständig zwischen Kairo oder Beirut und London hin- und herreist muss man zwangsläufig immer wieder durch den Balkan. Die albanischen Ex-Militärmusiker der Fanfara Tirana ihrerseits haben die Grooves zwischen Serbien und Griechenland ausgelotet. Neben der Brass-Tradition spielen auch die polyphonen Gesänge der südlichen Regionen eine wichtige Rolle in ihrem Repertoire.
Fusionen von Electronica und Balkan Brass gibt es ja in allen Schattierungen. Diese Zusammenarbeit zwischen London und Tirana spricht eine eigenen Sprache: Die originalen Melodien und Rhythmen dominieren, die Sequenzer sind einige wenige Male dominant, meistens jedoch gut ausbalanciert in der Mitte oder im Hintergrund wirkend. Das Zusammen überwiegt. Transglobal Underground lieben ihre Maschinen. Manchmal schlagen sie die Melodien mit ihren harten Beats förmlich flach. Hier jedoch lassen sie ihre Instrumente spielen und hören auch mal auf ihre Ohren, nicht nur auf das flatternde Zwerchfell.
Globalisierte Balkanfusion für den Dancefloor, aber mit einer rechten Portion Respekt vor der Herkunft der Originalmelodien.
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