Über ein Jahrzehnt ist vergangen seit der letzten Studioproduktion von Faraualla. Die vier Frauen bringen alte Freunde und neue Lieblingsmelodien zusammen.
Es ist ja nicht so, dass die vier Frauen von Faraualla aus der Region Bari, Apulien, sich nicht um die Musik gekümmert hätten. Viele Projekte zwischen Klassik, Theater und Tourneen mit anderen Musikern unterbrachen die Arbeit an der eigenen Bandkarriere. Diese ganz unterschiedlichen Kollaborationen haben frische Ideen, Lockerheit, Humor und auch diverse Songs ins persönliche Repertoire des a capella Quartetts gebracht.
Was jetzt auffällt ist eine neue Lust am Experiment, und eine spitzbübische Freude an Neufassungen von Melodien und Gedichten. Die Quellen der Ideen und Songs könnten nicht unterschiedlicher sein: Tom Waits, Charles Baudelaire, die katholische Kirche oder Daddy Yankee. Rock, Poesie, Reggaeton, Disney- oder liturgische Melodien, arrangiert für vier Frauenstimmen und Perkussion, wirken in keinem Moment als gemischtes Programm, vom Zufall zusammengewürfelt.
Klartext und Groove
Schwarzer Humor und ein Blick in die Realität reichen sich die Hand, wenn z.B. mit einer Melodie aus «Die kleine Meerjungfrau» klar gemacht wird, dass da unten im Meer nicht die heile Welt liegt, sondern vor allem viel Dreck und Abfall. Wenn sie voller Vehemenz gegen die Kriegstreiberei ansingen, oder wenn «Bella Ciao» wachgeklopft, und wieder zum Widerstandslied wird.
Die vier Frauen aus Apulien haben wache Ohren und Augen, wenn sie in die Welt hören und schauen. Und ein stimmliches Können, das diese Wahrnehmungen in ein melodisches und rhythmisches Kaleidoskop verwandeln. Sie sind Furien, Romantikerinnen, Sirenen, Zweiflerinnen, vor allem aber – hervorragende Sängerinnen.
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