Es ist schwer, aus dieser 4-Songs-EP herauszulesen, wohin die musikalische Karriere von Fatoumata Diawara zielt. Vielleicht ist es auch „nur“ der Teaser zum seit über einem Jahr angekündigten Album der jungen Malierin. Das volle Album ist für September angekündigt.
Musik ist nicht die einzige Leidenschaft von Fatoumata Diawara. Sie wurde erst zuhause, und später in Europa als Tänzerin und Schauspielerin bekannt. In ihrer Wahlheimat Frankreich vor allem als Mitglied der Theatertruppe Royal de Luxe und der Bühnenfassung von Kirikou et Karaba. Seit rund zwei Jahren hat sie ein fixfertiges Album in der Schublade. Das blieb auch dort, weil Nick Gold von World Circuit das junge Talent unter Vertrag nahm. Fatoumata tourte quer durch Europa, trat an vielen Festivals auf, machte sich dem WOMEX-Publikum bekannt, und jetzt endlich etwas auf einem Silberling.
Ich habe Fatoumata mit ihren Songs und ihrer Bühnen-Energie live erlebt. Da ist sie ein Wirbelwind, die Songs sind oft auf die Tanzbeine gerichtet. Hier kommt es mir vor, als sei hier die Handbremse angezogen worden, oder ich finde en Einstieg nicht. Von den vier Songs sind drei Balladen, nur in «Bakonoba» zeigt sie, dass sie die Wassoulou-Tricks ihrer Lehrmeisterin Oumou Sangare begriffen hat, für die sie immer wieder unterwegs war. Aber die sprudelnde Frische fehlt. Ist das vielleicht eine Auswahl aus dem Frankreich-Album? Und das Nick-Gold-Album kommt erst? Oder was ist der Karriereplan?
Auch wenn das Potential herauszuhören ist, kommt es doch nicht zum tragen. Oder ist diese EP nur ein Amuse Bouche für ein kommendes Feuerwerk im September?
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