«El último aplauso» ist eine Hommage an eine Bar, eine Epoche im Quartier Pompeya von Buenos Aires, und eine Verbeugung vor einer Garde alter Sängerinnen und Sänger – ein bisschen Buena Vista Social Club auf argentinisch.
El último aplauso ist das Filmprojekt von German Kral, einem argentinischen Filmemacher, der mehrheitlich in Deutschland aufwuchs. Und bei Doris Dörrie an der Film-Schule München studierte. Die gab ihm auch die Idee, mal die Bar von El Chino in seiner Heimatstadt zu besuchen. Aus dem ersten Besuch wurde ein Langzeit-Projekt, denn die Bar von El Chino war die Bühne für eine ganze Reihe von Tango-InterpretInnen, und der kulturelle Treffpunkt des Quartiers.
Doch als El Chino, die Seele der Bar, erkrankte und starb, starb mit ihm auch dieser Treffpunkt. Kral konnte jedoch für seine letzten Aufnahmen einige Sängerinnen und Sänger nochmals für einen Auftritt in der Bar begeistern. Und im «Orquesta Tipica Imperial» fand er ein junges, und superb aufspielendes Orchester, das die Auftritte der Altstar authentisch, aber ohne falsche Patina, begleitete. So wurden diese Aufnahmen – zum Teil live eingefangen – zu einem fulminanten, und etwas wehmütigen Abschiedsgruss an eine Epoche und an El Chino.
Wenn der Film so gut ist wie sein Soundtrack, erwartet den Kinobesucher ein tiefer Blick in die musikalische Seele von Buenos Aires. In Deutschland startete der Film bereits im Sommer 09.
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