Firewater – International Orange

firewaterDas ist ein Silberling von der anderen Seite des Worldmusic-Gartenzauns, aus dem Garten namens Rock. Aber Firewater tanzten schon mit «Golden Hour» über die Stilgrenzen hinweg – sind quasi  Wiederholungstäter.

Tod A ist ein Weltenbummler, physisch und musikalisch. Neuerdings hat er seine Zelte in Istanbul aufgeschlagen. Er vergleicht sie als kultureller Schmelztiegel und von der Energie her mit New York.  Hier hat er mit seiner Band die aktuelle Scheibe eingespielt, und sie von Tamir Muskat (Balkan Beat Box) abmischen lassen. Das ergibt ein saftiges Rock-Album mit nah-östlichen Gewürzen.

Er ist ein begnadeter Songschreiber, dieser Tod A. Und Gitarren-Rock ist der Gravitationspunkt, um den sich die verschieden gewürzten Stilbeigaben drehen. Da ist ein gehöriger Schuss Reggae/Dub drin, ein Gebläse, das mal in bester R&B-Manier Feuer legt, dann wieder wie ein schunkelndes Zirkusorchester die Tempi verschleppt. Neuerdings sind da auch art-fremde Skalen (Trompete) oder ein Schuss Punjabi-Beat drin – passt sehr gut zu Reggae. Zudem: wer Songs textet mit Worten wie: «It’s funny how money can go up in smoke» (Ex-Millionaire Mambo), oder «the things that’ll kill you are always the ones you love the most» (Glitter Days) outet sich als Songschreiber mit scharfem Blick auf’s reale Leben rundherum.

Die Scheibe tönt, als ob Midnight Oil zusammen mit Joe Jackson und Manu Chao zum Tanz auf der tickenden Zivilisations-Zeitbombe eingeladen hätten – bleibt aber immer klar als Firewater erkennbar.

Rating: ★★★★½ 

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